FGM/C (Female Genital Mutilation and Cutting, weibliche Genitalverstümmelung / -beschneidung) ist eine schwere Menschenrechtsverletzung, die gegen viele internationale, europäische sowie nationale Gesetze verstößt und gilt auch gemäß der Kinderrechtskonvention als Kindesmisshandlung. Bei der Jahrhunderte alten Praktik, die in vielen Ländern durchgeführt wird, werden Teile des weiblichen Genitals entfernt oder verletzt.
Weltweit sind etwa 200 Millionen Mädchen und Frauen von FGM/C betroffen. (Quelle: https://data.unicef.org/topic/child-protection/female-genital-mutilation/ )
Und auch in Deutschland sind laut Terre des Femmes im Jahr 2022 104.000 Frauen in Deutschland von FGM/C betroffen und bis etwa 17.000 Mädchen akut gefährdet. (Quelle: https://frauenrechte.de/images/aktuelles/2022/FGM/2022_Dunkelzifferscha%CC%88tzung_final.pdf)
Die zentrale Anlaufstelle für von FGM/C bedrohte und betroffene Frauen und Mädchen in Baden-Württemberg informiert, berät, unterstützt und bietet weitreichende Vernetzung bei allen Fragen rund um weibliche Genitalverstümmelung/Beschneidung (FGM/C).
Wir bilden einen Verbund von Fachkräften aus unterschiedlichen Disziplinen und setzen uns für das Recht auf körperliche Unversehrtheit durch Prävention, Beratung und Gesundheitsversorgung ein.
Am 02. März wurde die neue zentrale Anlaufstelle für Baden-Württemberg für Frauen und Mädchen, die von FGM/C betroffen und bedroht sind, eröffnet.
Mit fachübergreifenden, überregionalen Zusammenarbeit werden vorhandene Angebote und Erfahrungen gebündelt und ausgebaut, Fachwissen zusammengetragen und die Netzwerkarbeit gestärkt.
So kann den vielfältigen Bedürfnisse von Betroffenen und Communitys im Kontext von FGM/C begegnet werden, der Zugang zu Communitys ausgebaut und die Auskunft des Angebotes weit verbreitet werden.
Unter der Koordination von Sompon Socialservices BW e.V. in Göppingen arbeiten wir im FiZ zusammen mit den Beratungsstellen wildwasser Stuttgart e.V., Yasemin von der eva Stuttgart und dem Freiburger Zentrum für Frauen mit Genitalbeschneidung der Uniklinik.
Im FiZ beraten wir Mädchen und Frauen, die von FGM/C betroffen oder bedroht sind, vertraute Dritte sowie Fachkräfte zum Thema FGM/C im Kontext Asyl. Wir bieten auch Schulungen und Workshops zum Thema an. „Es ist sehr wichtig, dass von FGM/C bedrohte Frauen und Mädchen wissen, wie das Asylverfahren abläuft und worauf es bei der Anhörung ankommt. Geschlechtsspezifische Verfolgung, und dazu gehört auch FGM/C, ist ein Asylgrund und diese Frauen sollten in Deutschland unbedingt Schutz erhalten“, sagt Magdalena Berrer, Beraterin im FiZ.
Hier geht`s zur Website der Zentralen Anlaufstelle: FGM/C - Zentrale Anlaufstelle Baden-Württemberg